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Warum habe ich den Stecker gezogen?

  • hotclaudi
  • 13. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

Meine Webseite war 9 Monate offline. Warum?


Ich schreibe gerne. Schon als Kind saß ich in meinem Zimmer und schrieb Geschichten. Wenn mir eine spannende Geschichte einfiel, saß ich und schrieb. Ich schrieb so lange, bis die Geschichte fertig erzählt war. Pausen machte ich keine; irgendwie konnte ich das nicht. Das Schreiben auf einen anderen Tag zu verschieben, das kam für mich nicht in Frage. Ich schrieb so lange, bis diese Geschichte, die ich im Kopf hatte, zu meiner Zufriedenheit fertiggestellt und in meinem kleinen Büchlein - meinem Geschichtenaufbewahrungsbüchlein - niedergeschrieben war.


Allerdings konnte ich nur schreiben, wenn ich dieses EINE Gefühl hatte: das Gefühl, dass sich da eine Erzählung in meinem Kopf zusammenbraut. Und je stärker dieses Gefühl wurde (eine Art Verlangen, das ich in meinem gesamten Körper spürte), desto klarer wurde das, was ich schreiben wollte. Und dann schrieb ich einfach. Ohne nachzudenken. Es floss aus mir heraus.


Ich schreibe immer noch so gerne wie damals. Aber auch heute ist es so, dass ich nur dann schreiben kann, wenn dieses Verlangen kommt. Dann kribbelt es in meinem Bauch, mir wird leicht schwindelig und mein Körper fängt an zu lächeln. Weißt du, was ich damit meine? Es fühlt sich soooo gut an. Ich glaube, "Flow" nennt man das. Und dann sprudelt es aus mir heraus. Und ich höre auch heute nicht auf, bevor die Geschichte zu Ende erzählt ist.


Nun ja, zurück zur Frage, warum meine Webseite so lange offline war: ich hatte immer öfter ein komisches Gefühl, wenn mir nichts einfiel, was ich schreiben könnte. Ich dachte, dass ich oft schreiben MUSS, damit die Seite nicht langweilig erscheint. Man hat das irgendwo schonmal gehört: du MUSST so und so oft schreiben und die Seite pflegen, damit sie gesehen wird und Erfolg hat. Du MUSST alles nach einem Plan machen, damit es dem Besucher nicht langweilig wird.


Tja, wer mich kennt weiß, dass Pläne machen nicht so mein Ding sind. Ich konnte einfach nicht nach Plan schreiben. Mir fiel nichts ein und alles das, was ich versuchte, aus meinem Hirn herauszuquetschen, hörte sich künstlich an. Ich setzte mich unter Druck, schreiben zu müssen. Und als ich diesem Druck nicht mehr standhielt, schaltete ich die Seite ab.


Heute kam also dieses Verlangen wieder, zu schreiben. Und ich wusste auch sofort, über was. Und seitdem schreibe ich und höre nicht auf, bis diese Geschichte zu Ende erzählt ist. Und mein Körper lächelt.


Ich habe mir vorgenommen, mich nicht mehr unter Druck zu setzen, wenn mir mal nichts einfällt und erst dann wieder zu schreiben, wenn dieser Flow da ist, der mich lächeln lässt - von Kopf bis Fuß.



Claudia Nova





 
 
 

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