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Ist der Job nach 4 Jahren für mich zur Routine geworden...?

  • hotclaudi
  • 24. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 25. Okt.

...wurde ich kürzlich gefragt.


Ein ganz klares Nein, wenn es um den Umgang mit dem Gast geht. Nach wie vor stelle ich mich auf den jeweiligen Mann ein. Ich kann es einfach nicht: dieses abarbeiten. Liegt mir nicht. Um ehrlich zu sein, habe ich es auch noch nie probiert. Ich kann diesen Menschen, der da vor mir steht, nicht als Objekt sehen und ihn technisch oder mechanisch bedienen.


Irgendwie kommt bei jeder Begegnung ein gewisses Gefühl in mir auf. Vielleicht eine Art Ungezogenheit oder Kühnheit. Mich reizt es dann, Dinge auszuprobieren und diese Dinge sehen bei jedem Gast etwas anders aus. Mich erregt es nach wie vor, dass ich durch bloßen Anblick jemanden errege, und dann kommt der Schalk in mir auf. Dann probiere ich aus, was mir so in den Sinn kommt. Manchmal denke ich, das es für den einen oder anderen, der wegen der "Technik" kommt, etwas viel ist, aber ich kann mich einfach nicht beherrschen. Es ist, als ob mir ein kleines Teufelchen auf der Schulter sitzt.


Routine in Bezug auf mich habe ich allerdings schon entwickelt würde ich sagen


Na ja, Routine kann man das eigentlich nicht nennen. Selbstsicherheit kommt dem schon näher.


Ich weiss noch, als ich anfing, ziemlich genau vor 4 Jahren: oooh...ich war soooo aufgeregt, wenn sich jemand für mich entschied. Unsicher war ich: ich hatte Angst, dass mein Körper nicht gefallen könnte, hatte Angst, dass mein Auftreten möglicherweise zu burschikos ist. Ich war unsicher, ob der Gast mochte, was ich wie tat. Ich hatte Angst, etwas falsch zu machen.


Es mag sein, dass niemand meine Unsicherheit bemerkte, aber in mir rumorte es. Immer wieder mal stellte ich mich vor den jeweiligen Gast und fragte: "Gefalle ich dir?" Die Frage an sich ist schon sehr verrückt, denn, wenn ich heute drüber nachdenke, hätte er mich ja nicht gebucht, hätte ich ihm nicht gefallen. Wahrscheinlich hatte ich Angst, dass ich nicht gefallen könnte, weil ich mir selbst nicht gefiel. In meinen Augen war mein Körper etwas zu dick, meine Haut nicht straff genug, meine Brüste zu hängend und mein Gesicht nicht schön genug. Das war das Bild, dass ich über mich selbst hatte damals.


Heute ist das anders


Ich mag meine vollen, etwas hängende Brüsten. Meinen Körper mag ich, meinen Hintern. Auch das Gesicht. Heute frage ich niemanden mehr, ob ich gefalle. Ich gefalle mir selbst und damit sind diese Unsicherheiten so gut wie verflogen.


Seit nunmehr 4 Jahren bekomme ich täglich gesagt, dass es Spaß macht, diese Zeit mit mir zu verbringen. Seit 4 Jahren höre ich, dass es schön ist mit mir. Seit 4 Jahren bekomme ich immer wieder gesagt, dass mein Körper, meine Brüste, mein Gesicht schön sind. Seit 4 Jahren erhalte ich Geschenke in Form von Gästen, die mich immer wieder und wieder besuchen. Gäste, die mir auch mal so schreiben, wie es geht und ob alles in Ordnung ist. Seit 4 Jahren habe ich Menschen in meinem Handy, die mir auf herzlichste Weise auf meinen Status antworten. Seit 4 Jahren erfahre ich Wertschätzung und auch eine gewisse Art der Zuneigung.


Und wenn ich das jetzt so schreibe, bin ich so berührt, dass mir Tränen das Gesicht herunter rollen. Mir wird gerade bewusst, dass ich in diesen 4 Jahren eine andere Frau geworden bin, und das habe ich maßgeblich diesem Job und meinen Gästen zu verdanken.


Vielen, vielen Dank!


Resümee: in keiner Weise sind bei mir Routine oder Abfertigung eingetreten und ich fühle mich so viel besser, seit ich als Escort unterwegs bin.



Claudia Nova






 
 
 

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